Die COVID-19-Pandemie hat Unternehmen in ihrer Arbeitsorganisation gestört. Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass das mobile Arbeiten bzw. hybride Arbeitsmodelle (d. h. eine Kombination aus Büro und mobilem Arbeiten) bleiben werden. Die Adecco Group hatte diesbezüglich 8.000 Büromitarbeitende befragt. Davon gaben 74 % an, dass sie sich für die Zukunft eine Mischung aus Büro und mobilem Arbeiten wünschen. Auch seitens des Managements besteht die Bereitschaft zur Implementierung des alternativen Arbeitsmodells. 

 

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Zusammenfassung

 

Die langfristige Umsetzung von mobilem Arbeiten und hybriden Arbeitsmodellen nach COVID-19 ist jedoch sowohl mit organisatorischen als auch regulatorischen Herausforderungen verbunden. Darauf gehen wir im ersten Teil dieses Whitepapers ein. Es gilt vor allem, die folgenden Hürden zu meistern: 

InequalitiesUngleichheiten

Ohne feste Rahmenbedingungen könnten sich die Ungleichheiten durch die mobile Arbeit verstärken, da dieses Arbeitsmodell nicht für alle Mitarbeitenden gleichermassen zugänglich ist. Ungleichheiten können auch zwischen Mitarbeitenden entstehen, die wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren möchten. 

ProductivityProduktivität

Damit durch die mobile Arbeit auch die Produktivität steigt, ist unbedingt auf das körperliche und mentale Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu achten. 

 

Cost, wages and taxesKosten, Gehälter und Steuer

Durch die mobile Arbeit entstehen neue Kosten, wodurch auch eine Neuberechnung der Gehälter und Steuern erforderlich sein kann. Arbeitgebende sollten auf der Unternehmensebene klarstellen, wer welche Kosten zu tragen hat. Und auch das Steuersystem muss an das neue Arbeitsmodell angepasst werden. 

Cybersecurity and IT toolsCybersicherheit und IT-Tools

Durch die Verbreitung von mobiler Arbeit erhöht sich auch die Anfälligkeit der Unternehmen für Cyberangriffe. Daher muss sowohl in IT-Tools als auch in die Umschulung und Weiterbildung der Belegschaft investiert werden, damit die Mitarbeitenden das volle Potenzial der neuen Arbeitsmodelle ausschöpfen können. 

 

Wir erläutern in diesem Whitepaper das regulatorische Umfeld und stellen die relevanten Richtlinien der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) sowie der EU vor. Ausserdem berichten wir von Ländern, in denen mobile Arbeit bereits von der Gesetzgebung abgedeckt wird. Wir stellen einen umfassenden Vergleich der länderspezifischen Gesetzgebungen im Hinblick auf die mobile Arbeit an. 

Abgerundet wird die Erörterung durch eine Reihe von Richtlinienempfehlungen, damit mobiles Arbeiten für alle funktioniert. Die Empfehlungen richten sich an Arbeitgebende und Regierungen gleichermassen und sind eine Aufforderung, jetzt entsprechende Massnahmen zu ergreifen, um eine integrative, nachhaltige und sichere Implementierung dieser neuen Arbeitsmodelle zu gewährleisten. 

 

Empfehlungen in Bezug auf mobiles Arbeiten für alle

Genauer gesagt fordern wir Regierungen zu folgenden Massnahmen auf: 

  • Schaffung eines Rechtsrahmens für mobiles Arbeiten. Darin sollte Folgendes dargelegt sein: 
    • Vertragliche Verpflichtungen: Welche Bedingungen gelten für mobile Arbeit? Sind diese vertraglich oder auf freiwilliger Basis festzulegen? Können diese nachträglich geändert werden? Können Mitarbeitende innerhalb der Rahmenbedingungen mobiles Arbeiten beantragen? Haben Arbeitgebende bei Bedarf die Möglichkeit, einen solchen Antrag abzulehnen, und wenn ja, unter welchen Bedingungen?
    • Rechte und Pflichten der Mitarbeitenden: Welche Rechte und Pflichten haben Mitarbeitende? Haben Sie ein Anrecht auf mobile Arbeit? Sollte das Recht auf Unerreichbarkeit in die Menschenrechte aufgenommen werden? Gibt es eine Rechtsgleichheit?
    • Rechte und Pflichten der Arbeitgebenden: Welche Rechte und Pflichten haben Arbeitgebende? Können sie von Mitarbeitenden mobiles Arbeiten fordern?
    • Equipment: Wer sollte die Bereitstellung/Kosten/ Installation/Wartung des für die mobile Arbeit erforderlichen Equipments übernehmen?
    • Kosten: Wer sollte die mit der mobilen Arbeit verbundenen Kosten tragen (Miete, WLAN,  Strom usw.)? 
    • Überwachung: In welchem Umfang dürfen Arbeitgebende mithilfe von entsprechender Software die Aktivität der Mitarbeitenden überwachen?

    • Arbeits- und Gesundheitsschutz: Sind Arbeitgebende für die Einhaltung der Arbeits- und Gesundheitsschutzstandards am Telearbeitsplatz verantwortlich?

    • Versicherung: Müssen Arbeitgebende für Unfälle während dem mobilen Arbeiten haften? Welche Orte und Zeiten sind versicherungstechnisch abgedeckt? 

  • Beheben von Ungleichheiten: Förderung von mobilem Arbeiten für unterprivilegierte Gruppen und unterversorgte Bevölkerungsschichte

  • Investition in entsprechende Infrastrukturen: Schaffung einer Infrastruktur, die die Verbindungskluft zwischen städtischen und ländlichen Bereichen schliesst 

  • Anpassung des Steuersystems: Durch Steuerverhandlungen mit anderen Ländern eine Doppelbesteuerung von Mitarbeitenden in mobiler Arbeit vermeiden und die steuerlichen Abgaben an die durch die Telearbeit neu entstandenen Kosten anpassen (Miete, Heizung, Strom, Verpflegung usw.) 
  • Förderung der Umschulung und Weiterbildung: Durch die Einführung von steuerlichen Anreizen oder direkten Subventionen Unternehmen bei ihren Massnahmen zur Umschulung/Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden unterstützen

     

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